Fast hätte ich das Jubiläum versäumt, aber heise online hat mich dran erinnert: Seit 30 Jahren gibt es die Tabellenkalkulation. Zunächst eine Killerapplikation für den Apple ][ und dann für die PCs generell, wurde sie für alle möglichen Zwecke verwendet weil sie auch Anwendern ohne Programmierkenntnisse rasche Problemlösungen erlaubte. 1984 hatte ich Zugriff auf das Programmpaket Open Access, mit dem dann schon dreidimensionale Grafiken erstellt werden konnten. Damit habe ich die laterale Inhibition simuliert, einen Mechanismus zur Kontrastverschärfung beim Sehen. Genaueres zum Modell spare ich mir hier, auch wenn mein Artikel dazu (Wedekind,J. (1985): Simulation mit einem Tabellenkalkulationssystem. LOG IN, 5, Heft 1, S. 14-15.) leider vergriffen ist.
Jedenfalls geht der Aufbau eines Modells mit einer Tabellenkalkulation sehr schnell, weil Werte oder Formeln einer Zelle leicht über mehrere Zeilen und Spalten hinweg in weitere Zellen hineinkopiert werden können. Das Ergebnis im Bild (erstellt mit Numbers am Mac) sieht nicht viel besser aus als in der damaligen Version, konnte aber minutenschnell erstellt werden. Für Simulationen war das also ein tolles Instrument, von der chemischen Reaktionskinetik, Populationsdynamiken bis hin zu zellulären Automaten – müsste ich mal wieder probieren …