The Voyager Company

Ende der 80er Jahre wurde es üblich, CD-ROMs mit multimedialen, interaktiven Angeboten herauszugeben. Die Firma The Voyager Company, von Robert Stein u.a. gegründet, gehörte zu den Pionieren dieses Marktes, die eine Reihe von Klassikern dieses Genres herausgebracht hat. Dazu gehören u.a. die künstlerisch ambitionierten Projekte Xplora1 von Peter Gabriel oder Puppet Motel von Laurie Anderson.Dazu gehörten aber auch Produkte, die als Lernangebote konzipiert waren. Mein Favorit darunter ist Beethoven’s Ninth Symphony des Musikprofessors Robert Winter. Dazu gibt es ein Werbevideo, das dieses interaktive Medium besser beschreibt, als ich es mit Worten könnte:

BeethovenÜbrigens wurde diese Anwendung mit HyperCard umgesetzt, auch ein Software-Klassiker. Meinen heutigen Beitrag hat denn auch Dale Dougherty inspiriert, der in diesem Radar-Beitrag dafür plädiert, für das neue iPad eine Autorenumgebung in der Tradition von HyperCard anzubieten. Das könnte dann auch Amateuren die Chance bieten, Inhalte für dieses Tablet zu entwickeln.

Frage: Für mein SoftwareMuseum bin ich auf der Suche nach Original CD-ROMs wie die hier Erwähnten, aber auch andere aus der Frühzeit von Multimedia. Wer also sowas herumliegen hat und evtl. abgeben möchte – ich bin dankbarer Abnehmer!

At Ease – die iPhone-Oberfläche hat Vorläufer

iphoneMit dem iPhone hat eine neue Oberfläche auf Smartphones – und demnächst auch auf dem iPad und vergleichbaren Geräten – Einzug gehalten. Kennzeichnend ist die Darstellung der verfügbaren Applikationen als große Buttons. Der Aufruf der Programme erfolgt durch einfaches Antippen mit dem Finger (wie die Abbildung aus dem Benutzerhandbuch zeigt). Alle weiteren Interaktionen innerhalb des Programms sind dann abhängig von der jeweils vorgesehenen Funktionalität. Dafür sind natürlich die Finger-bedienung und die Nutzung der zahlreichen Sensoren des iPhone bestimmend.

ateaseAuch wenn diese Möglichkeiten bei älteren Computern noch nicht zur Verfügung standen, so sind Versuche, das eigentliche Betriebssystem von den Nutzern fernzuhalten und einfachste Bedienmöglichkeiten anzubieten, schon sehr alt. Ich möchte an dieser Stelle deshalb auf At Ease verweisen, eine Alternative zum üblichen Schreibtisch der Macintosh-Computer (eingeführt mit System 7.1, 1992). At Ease bietet ein einfaches bildschirmfüllendes Fenster mit zwei Kartenreitern, über die zu den Programmen bzw. den Dokumenten der Nutzer gewechselt werden kann. Der Aufruf der Programme bzw. der Dokumente erfolgt dann durch einfachen Mausklick auf die Schalter. Dasselbe gilt für die Kontrollfelder zur Systemsteuerung.

Diese Oberfläche war vor allem gedacht für die Nutzung in Klassenräumen durch Schüler oder in Kiosksystemen. Auch damals ging es also schon darum, unerfahrenen Nutzern den Zugang zu erleichtern.