Lesetipps zur Medienarchäologie

Was ist eigentlich der Zweck meines Software Museums? Langfristig möchte ich darin typische Beispiele von Lernsoftware (Courseware) im zeitlichen Kontext vorstellen. Damit sollen Eindrücke vermittelt werden, welche technischen, lerntheoretischen Grundlagen und methodische Überlegungen die praktische Umsetzung verschiedener Nutzungsformen digitaler Medien im Lehr-/Lernkontext bestimmt haben. Materielle Grundlage dafür bildet meine seit ca. 1980 angelegte umfangreiche Courseware-Sammlung (gespeichert auf Disketten unterschiedlicher Formate und CD-ROMs), ergänzt von einem Hardware-Fundus (mit 8 Bit-Rechnern und frühen PCs), der den Zugriff auf die Programme überhaupt erst ermöglichen soll. Weil die in die Jahre gekommenen Gerätschaften nicht mehr immer auf Anhieb betriebsbereit sind, befasse ich mich zunehmend mit der Technik dieser alten Computer, der Datensicherung bzw. Datenübertragung von alten auf neue Datenträger (Langzeitarchivierung) und mit Emulatoren (Retrocomputing).

Inzwischen habe ich herausgefunden, dass ich meine Aktivitäten sogar fachlich verorten kann: Ich betreibe damit Medienarchäologie. Es handelt sich dabei um eine ziemlich neue Fachrichtung (nicht einmal Wikipedia kennt einen Eintrag dazu); insofern gibt es bisher keine klare Definition (dafür aber bereits sogar ein eigenes Institut; dazu eine knappe Einführung und eine umfangreiche Linkliste). Ich verweise deshalb hier auf den Versuch von Jussi Parikka (2010), sie treffend zu umschreiben. Weiterlesen