Nach Jahren habe ich das Buch Mindstorms von Seymour Papert wieder entdeckt (Papert, 1980, 1982)1. Er entfaltet darin seine Sicht des Computers als geistiges Werkzeug und wie Kinder sich dieses Werkzeug mit Hilfe von Logo erschließen können. Als zentrale Komponente von Logo wurde ab 1970 die Schildkrötengrafik (Turtle graphics)2 eingeführt, durch die mit einfachen Grundbefehlen ansprechende und komplexe Grafiken erzeugt werden können. „Die Schildkrötengeometrie ist ein anderer Stil der Geometrie. Euklids Stil ist ein logischer, Descartes‘ Stil ist ein algebraischer. Schildkrötengeometrie ist ein algorithmisierter Stil der Geometrie.“ (Papert, 1982, S. 84)
Papert beschreibt den zugrunde liegenden Ansatz der Schildkrötengeometrie im Kapitel 3 seines Buches: Schildkrötengeometrie: Eine Mathematik, die fürs Lernen gemacht ist. Einige seiner Grundprinzipien möchte ich deshalb hier erneut nennen und mit interaktiven Beispielen illustrieren. Zum Verständnis ist es empfehlenswert, sich den Code der Beispiele anzusehen3.
Die Schildkröte kann Befehle in der sogenannten Schildkrötensprache verstehen. Die Bewegungen der Schildkröte werden im folgenden Beispiel duch solche Befehle beschrieben: Weiterlesen